Weblog
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Aller guten Dinge sind …
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Liebe Familie, liebe Freunde,
ein Song von Reinhard Mey hat uns dazu animiert, ein kleines Homevideo zu machen ...
Viel Spaß beim Anschauen wünschen
Elisabeth & Florian
Florian ▪ 17. 02. 2014 ▪ 20:13 Uhr
Weihnachtliche Photos
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Flo war fleißig und hat gleich vier Photoalben aus den letzten zwei Wochen erstellt:
- Weihnachten bei uns zu Hause
- Manuel und Benjamin als Sternsinger
- Besuch von Flos Austauschschülerin Natascha
- Besuch von Maria, Jonathan und Helena und Anna
Viel Spaß beim Anschauen!
Elisabeth
Elisabeth ▪ 07. 01. 2014 ▪ 20:37 Uhr
Raffiniert?
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Zwischen Weihnachten und Silvester absolvierte Benjamin seinen ersten und Manuel seinen dritten Skikurs.
Benjamin war in einer (für seine Verhältnisse) starken Gruppe, lernte deswegen in dieser Woche sensationell viel - und stürzte dafür beim Skikursrennen schwer (siehe Video).
Manuel war in einer (für seine Verhältnisse) schwachen Gruppe, lernte deswegen in dieser Woche kaum etwas - wurde dafür beim Skikursrennen aber nur ganz knapp Zweiter.
So weit, so unspektukulär. Was die Sache aber deutlich interessanter macht: Beim Vorfahren für die Grupeneinteilung fuhr Manuel bewusst langsam ("Papa, ich fahr' heute ganz gemütlich!") - und wenige Stunden später stellte er ein wenig enttäuscht fest, dass er in einer langsamen Gruppe gelandet sei. Das sei aber gar nicht so schlimm, weil dafür gewinne er sicher das Skikursrennen ...
Seitdem überlegen Elisabeth, ob wir unserem sechseinhalbjährigen Sohn wirklich so viel Taktik unterstellen sollen. Und wenn ja - ob wir geschockt oder stolz sein sollen ;-).
Euer Florian
Florian ▪ 07. 01. 2014 ▪ 20:06 Uhr
Manuel als Sternsinger im Fernsehen
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Manuel war heute Abend als Sternträger Gast in der ORF-Sendung "heute leben". Wer sich auch für die Zählung von Singvögeln, Lizzy Engstlers neue Kochshow oder Abnehmtipps von Promis interessiert, findet hier für ein paar Tage die ganze Sendung.
Wer nur wissen will, warum die "Insignien" der Sternsinger nur aus Tafelkreide bestehen, kann sich das Video auch gleich hier anschauen ...
So long,
Euer Florian
Florian ▪ 03. 01. 2014 ▪ 21:40 Uhr
Gesegnete Weihnachten
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Liebe Familie, liebe Freunde,
am Ende eines turbulenten Jahres wünschen wir Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Im Lied "Das Licht einer Kerze", das uns durch den heurigen Advent begleitet hat, heißt es:
"Alle Menschen warten hier und überall,
warten voller Hoffnung auf das Kind im Stall."
Wer dieses Fest von der kitschigen Kruste befreit, die wir ihm in den vergangenen Jahrhunderten übergestülpt haben, erkennt darunter das unfassbare Geheimnis des christlichen Glaubens:
Unser Gott ist kein mächtiger Heerführer, kein meditativ entrückter Guru, kein vom Himmel herab regierender Strafrichter - unser Gott kommt im Dreck eines einsamen Stalles zur Welt. Er macht sich ganz klein und verletzlich, um uns ganz nahe sein zu können. Doch die wahre Zumutung des Christentums zeigt sich dann in den ersten Besuchern im Stall: Es sind die Hirten – die Outlaws der damaligen Gesellschaft –, denen die Engel die gute Nachricht verkünden. Und es sind diese Hirten, die sofort die Tragweite des Geschehens begreifen.
Wenn Gott sich im Stall von Betlehem ganz klein macht, dann ist es auch für uns hoch an der Zeit, unseren Stolz, unsere Überheblichkeit, unsere Prunksucht über Bord zu werfen und uns auf den Weg zu machen in die Ställe dieser Welt. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass uns der Bischof von Rom und der Bischof von Wien dabei vorangehen.
Elisabeth & Florian
Florian ▪ 24. 12. 2013 ▪ 19:00 Uhr
Lichtermeer
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Morgen geht angeblich ein spannendes Experiment zu Ende: Am Dienstagabend wollten wir gerade unsere zwei Großen in die Badewanne stecken, als es an der Tür läutete. "Wien Energie. Die Zuleitung im Keller hat ein Leck. Wir müssen Ihnen in fünf Minuten das Gas abdrehen."
Am nächsten Tag dann die Ernüchterung: "Also vor Samstag werden wir wohl nicht fertig. Und ob uns das Gaswerk ohne Kommissionierung die Leitung wieder aufdrehen lässt, ist mehr als ungewiss."
Seit mehr als zwei Tagen leben wir also in einem spannenden Experiment: Bei Außentemperaturen von rund 5 Grad harren wir in unserer Wohnung aus. Zwei Zimmer sind zur Sperrzone erklärt, zusammengerollte Handtücher dichten die alten Fenster ab, mithilfe des Untertischspeichers in der Küche wird die nötigste Körperhygiene aufrecht erhalten. Durch animalische Wärme, ein Meer an Kerzen und intensive Nutzung elektronischer Geräte halten wir in unserem Wohnzimmer fast 21 Grad, in unseren Schlafräumen 17 Grad.
Vor allem die Nachbarn, die nur mehr 15 Grad haben, werden sich freuen, wenn der Spuk morgen angeblich ein Ende hat ...
So long,
Euer Florian
Florian ▪ 21. 11. 2013 ▪ 22:20 Uhr
Sie+Er-Lauf
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Bei traumhaftem Wetter und mit begeisterter Unterstützung meiner Familie absolvierten Sophie und ich heute wohl den letzten Lauf des Jahres. Was mich besonders gefreut hat: Dass ich meine Zeit pro Kilometer von 05:38 Minuten (Staffel beim Wien-Marathon) auf 05:17 Minuten drücken konnte. Es lebe das Adrenalin ;-).
Euer Florian
Florian ▪ 10. 11. 2013 ▪ 23:58 Uhr
Wenn einen die Geschichte einholt
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Ich habe selten so gelacht: Nichtsahnend sitze ich zu Hause auf der Couch und schmiere meine Oberarme mit einer Hautcreme ein (seit wenigen Wochen macht mir plötzlich die trockene Luft in unserer Wohnung zu schaffen). Während die Lotion einzieht, spiele ich verträumt mit meinem abgelegten Ehering herum. Da fällt mein irritiertes Auge plötzlich auf die Gravur - das ist doch nicht unsere Schriftart, die wir extra dem Graveur mitgegeben haben?!? Und: Das heißt doch nicht "Elisabeth"?!? Und: Da stimmt doch was nicht mit dem Hochzeitsdatum?!?
Steht doch in meinem Ehering glatt "Valerie 25.7.2008". Verwirrt reiche ich ihn Elisabeth. Nach etlichen Sekunden sprachloser Fassungslosigkeit werfen wir einen Blick in den Kalender. Tatsächlich: "Hochzeit Valerie & Anthony" steht da. Langsam dämmert es uns: Ich laufe anscheinend mit einem falschen Ehering herum. Und die besondere Ironie daran: Diese Valerie ist niemand geringerer als meine Ex-Freundin ...
Auf den Schock folgt ein Lachanfall über die absurde Situation, offensichtlich seit Monaten mit einem falschen Ehering am Finger herumzurennen. Anschließend skype ich mit verschmitztem Gesicht meine Ex-Freundin an: "Valerie, bitte sei so nett, geh zu Anthony, zieh ihm den Ehering vom Finger und lies uns vor, was Du dort liest!" Auch in Wales, wo die beiden wohnen, dauert es ein wenig, bis auf den Schock das Amusement folgt. Doch die beiden haben rasch eine plausible Erklärung bei der Hand: Mitte August waren wir gemeinsam im sicherheitsfanatischen Hochseilklettergarten im Wiener Gänsehäufel - und mussten dort unsere Eheringe ablegen ...
Das Telefonat endet mit der Vereinbarung, einander kurz vor Weihnachten zum Ringtausch zu treffen. Ich habe versprochen, einen Fotografen zu organisieren ;-). Und bis dahin werde ich mich meiner Ex-Freundin so nahe fühlen wie schon seit Jahren nicht mehr ...
So long,
Euer Florian (der noch immer regelmäßig lachen muss)
Florian ▪ 10. 11. 2013 ▪ 22:51 Uhr
Eine unscheinbare Katze
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Jetzt ist die Katze also aus dem Sack. Weniger als zwei Wochen nach der vierten Diözesanversammlung im Wiener Stephansdom hat die Diözesanleitung nun den Entwurf für eine "Rahmenordnung" für die Pfarre neu zur Begutachtung ausgeschickt. Weil mich das Thema sehr interessiert, habe ich mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Untenstehend das Management Summary, hier die Langfassung (inkl. Strukturskizzen).
***
Es ist erfreulich, dass mit dem Entwurf für eine Rahmenordnung für die „Pfarre neu“ nun der nächste Schritt auf dem notwendigen Erneuerungsprozess der Erzdiözese Wien unternommen wird. Schade, dass dieser Entwurf nicht schon vor der vierten Diözesanversammlung publiziert wurde, die Mitte Oktober im Stephandom stattgefunden hat. Denn dort hätte man sich unkompliziert Feedback zu den wesentlichen Ecksteinen abholen können, ohne jetzt in einen fast einjährigen Begutachtungsprozess gehen zu müssen. Aber vielleicht wollte die Diözesanleitung ja genau dieses unmittelbare Feedback vermeiden?
In dem Entwurf finden sich viele positive Ansätze, die wichtigsten sollen in weiterer Folge auch erwähnt werden. Dennoch gibt es drei wesentliche Verbesserungsgebiete:
1.) Der Entwurf ist zu diffus
Die neue Rahmenordnung will nur „so viel wie nötig und so wenig wie möglich“ regeln. Dieser grundsätzlich lobenswerte subsidiäre Ansatz verliert sich aber regelmäßig in frommen Floskeln ohne konkrete Inhalte. So hat der neugierige Leser auch nach der elften Seite keine konkrete Idee, wie sich Kirche neu in der Realität anfühlen wird:
Wie viele Kirchengebäude/Gottesdienststätten wird es künftig noch geben können? Wie soll künftig das quantitative Verhältnis zwischen Eucharistiefeiern und anderen liturgischen Angeboten aussehen? Wie stark soll die Schwerpunktsetzung der einzelnen Teilgemeinden tatsächlich ausgebildet sein – gibt es nur mehr an einem Standort in der Pfarre neu Jungschar- und Jugendarbeit? Wie viel Geld steht den Teilgemeinden für ihre pastoralen Aufgaben im Vergleich zu jetzt realistischerweise zur Verfügung? All diese Fragen werden nicht einmal ansatzweise erwähnt. Darüber müsste man aber zuerst reden, bevor man den rechtlichen Rahmen absteckt.
2.) Der Entwurf denkt in die falsche Richtung
Kardinal Schönborn hat bei seinen Statements zum Reformprozess der Diözese immer wieder von den lebendigen, kleinen Gemeinden an der Basis geträumt. Genau dieser Traum wird im vorliegenden Dokument aber nicht greifbar:
- Die „Pfarre neu“ wird von oben nach unten durchdekliniert, anstatt von den kleinen Gemeinden an der Basis zur Pfarre hinauf gedacht zu werden.
- Die Teilgemeinden werden primär als neues Kleid derzeit existierender Pfarren gesehen. Die neuen Strukturen sind aber in keiner Weise auf laufend kommende (und gehende!) kleine Basisgemeinden ausgerichtet.
- Es bleibt komplett unklar, welche formalen Anforderungen an eine neue Teilgemeinde gestellt werden. Ist es möglich (evt. sogar erwünscht?), dass sich bestehende Pfarren formal in mehrere Gemeinden wandeln? Kann es also künftig eine eigene Teilgemeinde für Kinder und Jugendliche in der Krim geben?
3.) Der Entwurf ist zu klerikal
Der Entwurf ist von einer skurrilen Ambivalenz geprägt: Auf der einen Seite ist sich die Diözesanleitung bewusst, dass es ohne ein stärkeres Engagement von Laien in Führungsaufgaben nicht gehen wird, auf der anderen Seite ist man peinlich bemüht, die Letztverantwortung unbedingt in geweihten Händen zu belassen. Um jene High Potentials wieder zu gewinnen, die man jahrzehntelang aus der Kirche vertrieben hat und jetzt dringend benötigt, wird es hier deutlich attraktivere Rahmenbedingungen brauchen. Ein sinnvolles Konzept müsste sich an der Autonomie der österreichischen Universitäten orientieren: Zwischen Pfarre und Teilgemeinde wird für den Zeitraum von zB fünf Jahren eine sehr detaillierte Rahmenvereinbarung über Aufgaben, konkrete Ziele und Unterstützungsleistungen geschlossen, im Gegenzug reduziert sich aber die Leitungsverantwortung des Pfarrers auf eine Vetomöglichkeit, wenn gegen die Rahmenvereinbarung oder das Kirchenrecht verstoßen wird.
***
Würde mich über Inputs/Rückmeldungen freuen!
Euer Florian
Florian ▪ 06. 11. 2013 ▪ 17:13 Uhr
Fünfeinhalb Jahre und kein bisschen weise
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Morgen Abend fliegen wir nach langer Zeit wieder einmal nach Zürich - und nach langer Zeit wieder einmal mit einem Kleinkind unter zwei Jahren. Seit unserem Fiasko beim erstmaligen Web-Check-In mit einem Kleinkind bin ich ja ein gebranntes Kind.
Also wollte ich sicherheitshalber zuerst einmal Simon einchecken. Doch sein Name und seine E-Ticket-Nummer waren dem Check-In-System von Lufthansa unbekannt. Nervosität machte sich breit. Hätte ich doch nicht über so eine Online-Preisvergleichsseite buchen sollen?!?
Ich nahm all meinen Mut zusammen und gab Elisabeths Daten ein - und war begeistert. Das System erkannte nämlich sofort, dass zu Elisabeth auch noch Manuel, Benjamin und ich gehörten - und dass ich auch noch mit einem Kleinkind namens Simon reiste. Und das System schlug uns auch sofort vier zusammenhängende Sitzplätze vor. Nachdem wir diese geändert hatten, war der Web-Check-In auch schon wieder zu Ende. Doch als ich dann die Boarding-Pässe angezeigt bekam, entdeckte ich die böse Überraschung - denn es waren nur drei. Simon und ich fehlten. Kommentarlos!
Als ich dann den Check-In-Vorgang wiederholen wollte, um zu kontrollieren, ob ich für das System jetzt als eingecheckt gelte oder nicht, kam die nächste üble Überraschung. Da man hier nur für die gesamte Gruppe den Check-In "rückgängig machen" konnte, blieb unklar, ob ich selber eingecheckt war oder nicht. Vor allem aber entdeckte ich, dass das System bei mir (und Simon) die Sitzplatzänderung nicht gespeichert hatte. Auch ein erneuter Check-In für mich änderte daran nichts.
Ich muss also damit rechnen, dass ich morgen beim Check-In-Schalter stehe und mir erklärt wird, dass ich leider nicht neben dem Rest meiner Familie sitzen kann, weil der gewünschte Sitz inzwischen schon vergeben ist ...
To be continued.
Euer Florian
Florian ▪ 29. 10. 2013 ▪ 23:28 Uhr
Es lebe der Pfusch!
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Jetzt ließ sich das Problem nicht mehr länger ignorieren: Schon seit wir vor zwei Jahren in unserer Küche einen Untertischspeicher und die dazugehörige Niederdruckarmatur eingebaut haben, kämpfen wir mit skurrilen Problemen - endlos nachrinnendes Wasser, brühend heißes Wasser, wenn man kaltes aufdreht etc. Nun kam auch noch ein Leck zwischen ausziehbarem Schlauch und Brause dazu, das zunehmend die Konsistenz unseres Küchenkastls bedrohte.
De Phänomene überforderten nicht nur unseren - zugegeben beschränkten - Handwerkerverstand, auch ausgedehnte Internetrecherchen ergaben nichts Brauchbares. Erst Elisabeths Onkel Matthias, analytisch-logisches Universalgenie, entwickelte eine schlüssige Theorie. Da ich ihr zufolge ein Rückschlagventil mit extrem geringem Widerstand einbauen musste, machte ich mich auf den Weg zu einem viel gepriesenen Fachinstallateur.
Als ich beginnen wollte, mithilfe der obenstehenden Strukturskizze meinem Gegenüber die Sachlage zu schildern, unterbrach mich dieser nach zehn Sekunden mit hochgezogener Augenbraue: "Ist das eine Markenarmatur?" Ab diesem Zeitpunkt war die Diskussion gelaufen. Ich versuchte mehrfach, dem Mann die existierende Konstruktion und die auftretenden Probleme zu schildern, doch der gute Mann war nicht bereit, mir mehr als zwanzig Sekunden zuzuhören. Monoton wiederholte er, dass ich eine "Markenarmatur" benötigte, dann würden sich alle Probleme lösen. Als ich noch einmal darauf hinwies, dass das Problem doch viel eher mit dem Speicher oder den flexiblen Schläuchen zu tun haben müsste, setzte er noch eines drauf: "Dann tauschen Sie halt auch den Speicher!".
Endlich gab er zu, gar kein Installateur zu sein. Doch als ein ebensolcher dann glücklicherweise den Raum betrat, ließ es sich der Verkäufer nicht nehmen, meine beginnende Problemschilderung mit dem abfälligen Hinweis zu unterbrechen, dass weder Armatur noch Speicher Markenprodukte seien. Der Installateur ließ sich davon aber nicht beirren und hörte meiner Problemschildung aufmerksam zu - was dem danebenstehenden Verkäufer offensichtlich gar nicht behagte.
Glücklicherweise betrat dann auch noch der Firmenchef den Verkaufsraum. Wieder ließ es sich der Verkäufer nicht nehmen, aufgeregt zu berichten, dass sich hier ein Besitzer einer No-Name-Armatur erdreistet, einen Installateur zu belästigen. Woraufhin der Firmenchef die gemeinsame Fehlersuche prompt abwürgte. Seiner Meinung nach müsste ich zumindest nicht den Speicher, sondern nur die Armatur neu kaufen. Warum das aber das Problem lösen sollte, war er nicht bereit zu diskutieren. "Diese Armaturen machen verrückte Sachen. Ich hab keine Ahnung, wie die funktionieren." Aber dass das Problem an der Armatur liegen muss, wusste er scheinbar ...
Noch einmal wies ich darauf hin, dass ich durchaus bereit sei, ihm eine Markenarmatur abzukaufen, aber nur, wenn es eine plausible Fehleranalyse gäbe. Nach weiteren fünf Minuten inhaltsleerer, dafür durchaus lautstarker Diskussionen verließ ich frustriert das Geschäft - mit der Gewissheit, dass das österreichische Handwerk endgültig den Kampf gegen Baumärkte und Pfuscher verlieren wird.
Florian ▪ 24. 10. 2013 ▪ 20:39 Uhr
Sicherheit, nicht Wohlstand
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Die Debatte rund um die vor Lampedusa ertrunkenen Afrikaner schwankt zwischen erschütternder Naivität und unfassbarer Manipulation. Natürlich ist es eine schreckliche Tragödie, wenn Menschen hilflos ertrinken. Aber was man sich bewusst machen sollte, bevor man mit dem Finger auf "die Politiker", "die Reichen", "den Westen", "die EU" oder andere Bösewichte zeigt:
- Von vielen Politikern und NGOs wird permanent suggeriert, dass vor Lampedusa Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet ertrinken. Ein einfacher Blick auf die Landkarte würde genügen, um zu sehen, dass diese Vorstellung vollkommen abwegig ist. Diese Menschen kommen in überwältigender Zahl aus zentral- und nordafrikanischen Staaten (wo kein Krieg herrscht).
- Jeder Tote ist ein Toter zu viel - aber (so traurig es klingt) sind 500-1500 ertrunkene Bootsflüchtlinge pro Jahr eines der geringsten Probleme, mit denen der afrikanische Kontinent konfrontiert ist. Ich würde mir wünschen, dass eine Million Malariatote oder Hunderttausende Opfer von (Bürger-)Kriegen eine ähnliche mediale Aufmerksamkeit bekommen würden.
- In der Diskussion wird konsequent der Begriff "Flüchtlinge" verwendet, obwohl nicht einmal ein Drittel der Asylwerber tatsächlich unter die Genfer Flüchtlingskonvention fällt. Mehr als zwei Drittel sind keinerlei persönlicher Verfolgung ausgesetzt - bei ihnen ist die zugegebenermaßen oft prekäre wirtschaftliche Situation der Motor, ihr Land zu verlassen. Wer diese Wirtschaftsmigranten undifferenziert als "Flüchtlinge" bezeichnet, versucht vorsätzlich, das Mitleid der Menschen für seine nicht mehrheitsfähige Politik zu missbrauchen.
- Gleich manipulativ ist die Behauptung, dass ohnehin fast alle Flüchtlinge wieder zurück in ihre Heimatländer wollen. Ja, natürlich, die tatsächlich persönlich Verfolgten leiden (zumindest anfangs) darunter, ihr Heimatland verlassen zu müssen. Ja, natürlich, die vielen Flüchtlinge, die aus einem Bürgerkriegsland in gigantische Zeltstädte in einem bettelarmen Nachbarland fliehen müssen, wollen rasch wieder zurück. Aber die Wirtschaftsmigranten (also mindestens zwei Drittel der Menschen, die auf Lampedusa stranden) wollen keineswegs zurück. Zumindest solange nicht, bis in ihren Heimatländern ein ähnliches Wolhstandsniveau wie in Europa herrscht - was aber noch viele Jahrzehnte dauern könnte.
- Unfassbar naiv ist der Appell, angesichts der doch lächerlichen Anzahl den schikanösen und lebensgefährlichen Umgang mit den "Flüchtlingen" zu ändern ("die 250.000 Flüchtlinge werden wir uns in der EU gerade noch leisten können"). Auch wenn Meinungsumfragen in der Sahelzone einigermaßen schwierig sind, so kann man sich in einem Punkt sicher sein: Wenn 250.000 Menschen Kopf und Kragen riskieren, um mithilfe von Schlepperbanden oder Schlauchbooten der bitteren Armut zu entfliehen, dann wären es jedes Jahr viele Millionen, die auf einem gefahrlosen Weg ihr Glück probieren würden.
- Wenn die Grün-Politikerin Alev Korun behauptet, mit der Investition von 240 Millionen Euro in die Dritte Welt (statt in den Ausbau der europäischen Grenzsicherung) würden im Mittelmeer keine Menschen mehr sterben müssen, dann ist das unfassbar naiv. Nicht einmal der tausendfache Betrag von 240 Milliarden (!) Euro könnte das Wohlstandsgefälle egalisieren: Damit könnte man jeden Afrikaner einmalig um 240 Euro reicher machen - ein Betrag, den er als Asylwerber in Österreich pro Monat (!) als Grundversorgung erhält.
- Da sowohl die Heimatländer als auch die Wirtschaftsmigranten selber (als auch viele vermeintlich helfende NGOs) alles daransetzen, um eine Rückführung in die Heimat zu verhindern, darf es niemanden wundern, dass die Zielstaaten alles daran setzen, die Einreise aus sicheren Drittstaaten (wo also keine Verfolgung droht) zu unterbinden. Den Anforderungen der Genfer Flüchtlingskonvention ist damit nämlich vollauf genüge getan.
Ich hätte eine gewisse Sympathie dafür, auch in sicheren nordafrikanischen Staaten Asyl-Aufnahmezentren zu errichten. Damit wäre die hohe europäische Rechtsqualität garantiert, ohne dass sich die Asylwerber einer lebensgefährlichen Überfahrt aussetzen müssen. Die Anzahl der ertrunkenen Bootsflüchtlinge würde sich dadurch zwar kaum reduzieren (denn die abgewiesenen Asylwerber würden wohl kaum unverrichteter Dinge wieder die Heimreise antreten), aber es würde die NGOs zwingen, endlich zuzugeben, dass ihr Anliegen nicht "Sicherheit", sondern "Wohlstand" lautet.
So long,
Euer Florian
Florian ▪ 14. 10. 2013 ▪ 23:56 Uhr
Big Data als Big Brother?
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Heute Abend war der österreichische Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger bei den Alpbach-Talks (und dann anschließend auch in der ZiB2) zu Gast und hat über "Big Data" gesprochen. Dass uns Amazon mit faszinierender Treffsicherheit Kaufempfehlungen unterbreitet, ist nur die auffälligste Äußerung einer Technologie, die aber noch wesentlich mächtiger ist.
Obwohl es eine starke Minderheit im Saal (vorwiegend weiblich, vorwiegend 60+) nicht ausgehalten hat, dass der Professor das Sammeln der gigantischen Datenmengen nicht schon grundsätzlich verdammt hat, hat mir der Abend doch viele spannende Erkenntnisse gebracht:
- In der Vergangenheit war die Menschheit darauf angewiesen, aus vergleichsweise kleinen Datenmengen (Stichproben) große Erkenntnisse herauszuquetschen. Weil der Mensch aber dafür anfällig ist, dabei in seinen eigenen Denkmustern und Thesen verhaftet zu bleiben, ist diese Methode fehleranfällig. Man kann es auch freundlicher formulieren: Manche Korrelationen sind so überraschend, dass sie faktisch nur durch empirische Analyse entdeckt werden können.
- Big Data liefert Korrelationen, aber keine Kausalitäten. Die Erkenntnis, dass orange Autos die geringste Reparaturhäufigkeit aufweisen, löst in unserem Gehirn die spontane Suche nach Begründungen aus. Allein: Die Daten selber lassen diese Frage unbeantwortet, der menschliche Trend zum "Fast Thinking" führt oft zu vorschnellen Begründungen. Also: Derzeit gibt es (noch) keinen Grund, sein Auto umspritzen zu lassen!
- In vielen Fällen ist aber die Korrelation alleine schon etwas wert: Eine Informatikerin hat bei Frühgeborenen in Toronto mehr als 1.200 medizinische Daten pro Sekunde (!) gesammelt. Die Analyse der Datenlawine hat gezeigt, dass sich einen Tag vor dem Ausbruch einer Infektion die Vitalfunktionen des Frühchen signifikant stabilisieren (ja, richtig gelesen!). Natürlich wäre es spannend, den Grund zu erfahren, aber wichtiger ist, dass sich durch die perverse Korrelation Tausende Menschenleben retten lassen.
- Wenn sich alleine durch statistische Analyse der Facebook-Freundeskreise erkennen lässt, ob jemand homosexuell oder ein Scheidungskind (!) ist, so kann einem leicht übel werden. Denn das Beispiel zeigt, dass bei ausreichend großer Datenmenge schon vollkommen unkritische Dateninhalte tiefe Erkenntnisse zulassen. Oder anders ausgedrückt: Zumindest gegen Big-Data-Perlustrierungen hilft die oft beschworene Vorsicht bei der Nutzung von Social Media nicht (wohl aber gegen jene Neugierdsnasen, die noch mit konventionellen Methoden schnüffeln müssen).
- Die Mächtigkeit von Big Data konfrontiert uns mit juristisch-ethischen Fragestellungen, um die wir uns lange herumgeschwindelt haben. In 30 US-Bundesstaaten werden für die Entscheidung, ob ein Gefangener vorzeitig auf Bewährung entlassen wird, Big-Data-Analysen herangezogen, um eine individuelle Rückfallwahrscheinlichkeit zu ermitteln. Dh, wenn Menschen mit ähnlichen Verhaltensmustern gehäuft rückfällig wurden, wird man dafür bestraft. Ein spontaner Reflex in uns schreit "Skandal!", bis uns klar wird, dass derartige Vorgangsweisen schon längst Realität sind. Eine 70-jährige Salzburgerin wird am Westbahnhof mit einer dramatisch niedrigeren Wahrscheinlichkeit auf Drogen durchsucht werden als ein 35-jähriger Schwarzafrikaner - obwohl der Polizist weder die eine noch den anderen persönlich kennt. Diese Vorgangsweise wird man der Polizei nicht nur aus Gründen der Effizienz zugestehen müssen – ist es nicht schlussendlich auch gerechter, statistisch Ungleiches ungleich zu behandeln? Trotzdem werden wir mit aller Entschlossenheit gegen den moralischen Generalverdacht ankämpfen müssen, dass alle Schwarzafrikaner Drogendealer oder alle Salzburger Omas frei von Sünde sind, kann ich gut damit leben. Im Bereich der Versicherungen hat sich der Gesetzgeber aber bereits anders entschieden. Unsere Gesellschaft ist zweifellos solidarischer, aber auch weniger gerecht geworden, seit die durchschnittlich vorsichtigeren Frauen bei Risikolebensversicherungen und die kürzer lebenden Männer bei Zusatzkrankenversicherungen gleich hohe Prämien wie das andere Geschlecht zahlen müssen. Big-Data-Analysen erlauben nun die einfache Erstellung viel kleinteiligerer Risikogruppen. Aber die grundsätzliche Herausforderung, den Schieberegler zwischen den Polen "Solidarität" und "Gerechtigkeit" ausrichten zu müssen, ist keineswegs neu.
So long,
Euer Florian
Florian ▪ 07. 10. 2013 ▪ 21:36 Uhr
Krokodil statt Klettern
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Ein Besuch im Hochseilklettgarten hätte den Abschluss des 12-monatigen Eventreigens nach der Hochzeit von Kathi und Matthias vergangenen August bilden sollen. Doch Leos unstillbarer Appetit bot Kathi die willkommene Ausrede, um der schwindelerregenden Aufgabe zu entgehen ;-). So verschoben wir den Klettergarten ins nächste Frühjahr und statteten statt dessen dem Tiergarten in Schönbrunn einen Besuch ab.
Leider meinte es Petrus nicht wirklich gut mit uns, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat - und so bekamen wir viele Indoor-Tiere zu Gesicht, die man sonst achtlos links liegen lässt.
Die schönsten Bilder finden sich natürlich unter "photos".
So long,
Euer Florian
Florian ▪ 21. 09. 2013 ▪ 11:53 Uhr
Der Papst und ich ;-)
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Papst Franziskus hat den Jesuitenzeitschriften sein erstes großes Interview gegeben. Ohne darin auch nur einen einzigen Beistrich der katholischen Theologie zu ändern, sind diese Worte geeignet, ein vollkommen neues Kirchenbild zu etablieren.
Meine drei Lieblingspassagen will ich Euch nicht vorenthalten:
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"Wenn der Christ ein Restaurierer ist, ein Legalist, wenn er alles klar und sicher haben will, dann findet er nichts. Die Tradition und die Erinnerung an die Vergangenheit müssen uns zu dem Mut verhelfen, neue Räume für Gott zu öffnen. Wer heute immer disziplinäre Lösungen sucht, wer in übertriebener Weise die ‚Sicherheit‘ in der Lehre sucht, wer verbissen die verlorene Vergangenheit sucht, hat eine statische und rückwärts gewandte Vision. Auf diese Weise wird der Glaube eine Ideologie unter vielen. Ich habe eine dogmatische Sicherheit: Gott ist im Leben jeder Person. Gott ist im Leben jedes Menschen. Auch wenn das Leben eines Menschen eine Katastrophe war, wenn es von Lastern zerstört ist, von Drogen oder anderen Dingen: Gott ist in seinem Leben. Man kann und muss ihn in jedem menschlichen Leben suchen. Auch wenn das Leben einer Person ein Land voller Dornen und Unkraut ist, so ist doch immer ein Platz, auf dem der gute Same wachsen kann. Man muss auf Gott vertrauen."
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Besonders gefreut hat mich aber die folgende Passage. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja glauben, dass der damalige Kardinal Bergoglio einer meiner 15.000 Zuhörer beim Eröffnungsfest der Wiener Stadtmission gewesen ist ;-).
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„Wir können uns nicht nur mit der Frage um die Abtreibung befassen, mit homosexuellen Ehen, mit der Verhütungsmethoden. Das geht nicht. Ich habe nicht viel über diese Sachen gesprochen. Das wurde mir vorgeworfen. Aber wenn man davon spricht, muss man den Kontext beachten. Man kennt ja übrigens die Ansichten der Kirche, und ich bin ein Sohn der Kirche. Aber man muss nicht endlos davon sprechen.“
„Die Lehren der Kirche - dogmatische wie moralische - sind nicht alle gleichwertig. Eine missionarische Seelsorge ist nicht davon besessen, ohne Unterscheidung eine Menge von Lehren aufzudrängen. Eine missionarische Verkündigung konzentriert sich auf das Wesentliche, auf das Nötige. Das ist auch das, was am meisten anzieht, was das Herz glühen lässt - wie bei den Jüngern von Emmaus. Wir müssen also ein neues Gleichgewicht finden, sonst fällt auch das moralische Gebäude der Kirche wie ein Kartenhaus zusammen, droht, seine Frische und den Geschmack des Evangeliums zu verlieren. Die Verkündigung des Evangeliums muss einfacher sein, tief und ausstrahlend. Aus dieser Verkündigung fließen dann die moralischen Folgen.“
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Last, but not least:
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"Die Exegeten und die Theologen helfen der Kirche, im eigenen Urteil zu wachsen. Auch die anderen Wissenschaften und ihre Entwicklung helfen der Kirche bei diesem Wachstum des Verständnisses. Es gibt zweitrangige kirchliche Normen und Vorschriften, die früher einmal effizient waren, die aber jetzt ihren Wert und ihre Bedeutung verloren haben. Die Sicht der Kirche als Monolith, der ohne jeden Abstrich verteidigt werden muss, ist ein Irrtum."
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So long,
Euer Florian